Alex’ Hall of Fame im Badminton

Januar 15, 2025 2:54 pm

Teil 3: Für immer jung

Als Ahmad 1939 in Jaffa im damaligen Palästina zur Welt kam, überzog Hitler gerade die Welt mit Krieg; Friede herrschte freilich auch in Ahmads Heimat nicht, 1948 nahm Israel die Stadt ein und 60 der 65.000 Muslime wurden zu Flüchtlingen. Den 9-Jährigen verschlug es in den Libanon, später nach Jordanien. 1961 war er allen Widrigkeiten zum Trotz bereit, ein Studium aufzunehmen, nur gab es in seiner Exilheimat keine einzige Universität. So wurde es Österreich, wo er zunächst Deutsch lernte und dann parallel Medizin und Psychologie erfolgreich studierte. Bis heute ist Ahmad, der am 8. März seinen 86. Geburtstag feiert, als Kinderarzt und -psychologe sowie als Vortragender zum Thema Prävention in der Pension aktiv.

Sportlich leben …
Der Sport, vor allem Tennis und Fußball, aber auch Radfahren und der eine oder andere Marathon, begleitete Ahmad sein Leben lang, auch beruflich (Diplom für Sportmedizin) und gesellschaftlich – in der von ihm gegründeten Fußballmannschaft für arabische Studenten galt der Grundsatz: Sport ist Gesundheitsprävention und Kommunikation unter dem Motto „Schluss mit Politik, jetzt wird gekickt!“

… mit Maß und Ziel …
Als dann irgendwann die Gelenke doch nicht mehr so ganz jung und geschmeidig waren, Ahmad und seine Sabine waren mittlerweile in die Nähe des MaXX gezogen und Stammgäste der dortigen Fitness, konnte es nicht ausbleiben, dass „Federball“ in ihrer beider Blickfeld geriet. „Kann ich spielen, hab ich gedacht.“ Im zarten Alter von 77 ging Ahmad die Sache indes mit System und Überlegung an, sprich mit Alex als („geduldigem und kompetentem Super“)-Trainer. So lernte er rasch den Unterschied zwischen Federball und Badminton kennen und auch, wie sich unser aller Lieblingssportart, die ja nicht eben als sonderlich gelenksschonend bekannt ist, dennoch in jedem Alter ausüben lässt. „Ich bin nicht der aggressivste Spieler, aber der mit dem meisten Gefühl; und ich kann sehr gut ,riechen‘, wohin die Bälle fliegen, ich hatte immer ein super Ballgefühl. Deshalb muss ich nicht so viel laufen.“ Alex weiß das zu bestätigen: „Beim Droppen macht Ahmad keiner was vor.“
Weitere Zutaten sind Kniebandagen, regelmäßige Prävention in Form von Kraft- und Ausdauertraining im Fitnessstudio und Konsequenz: Ahmad spielt zwei- bis dreimal die Woche.

… und Spaß, recht viel
Sein inspirierendes Fazit: „Wenn man in eine Sportart gut eingeführt wurde und sie richtig betreibt, mit Spaß am Spiel und der Gesellschaft und ohne übermäßigen Ehrgeiz, kann man auch mit 100 noch mit Freude Sport ausüben.“
Keine Frage: Wenn es jemand gibt, der den Beweis dafür antreten wird, ist es Ahmad! Badminton Vienna sagt danke dafür, dass wir dich in Alex’ Hall of Fame aufnehmen durften, und wünscht Glück, Freude und Gesundheit für viele kommende Jahre.